Systemische Therapie: den Menschen als Teil des Ganzen sehen
Die systemische Therapie betrachtet den Menschen als Teil eines größeren Systems, zum Beispiel seiner Familie oder seines Arbeitsumfeldes. Probleme entstehen nicht allein in der Person selbst, sondern vornehmlich durch ihre Interaktionsbeiträge und kommunikativen Handlungen innerhalb des Systems.
Die Qualität der Beziehungen im System wird durch Vermutungen und Glaubenssätze über die jeweils anderen wesentlich gesteuert. In der Regel werden diese Annahmen nicht angesprochen oder in Frage gestellt, meist sind sie den Handelnden nicht einmal bewusst. Vorhandene Probleme werden dadurch nachhaltig stabilisiert.
Ziel der systemischen Therapie ist es, die Vermutungen und Glaubenssätze auszusprechen und für alle Beteiligten transparent zu machen. Sie können so diskutiert und zwischen den Beteiligten neu aushandelt werden. Vorher verdeckt wirkende Loyalitätskonflikte können aufgelöst und in gesundheitsförderliche Muster wechselseitigen Gelingens übersetzt werden.
Die systemische Therapie berücksichtigt damit optimal die Außenfaktoren und die zu erwartenden Auswirkungen im Umfeld, wenn es individuelle Veränderungen gibt. Dies führt zu passenden und damit stabilen Lösungen.